Willkommen beim NABU Rottenacker

Für Mensch und Natur

Der Naturschutzbund Deutschland e.V. - NABU - möchte Menschen dafür begeistern, sich durch gemeinschaftliches Handeln für die Natur einzusetzen. Wir wollen, dass auch kommende Generationen eine Erde vorfinden, die lebenswert ist, die über eine große Vielfalt an Lebensräumen und Arten, sowie über gute Luft, sauberes Wasser, gesunde Böden und ein Höchstmaß an endlichen Ressourcen verfügt. Auf diesen Seiten möchten wir Ihnen unsere Arbeit vorstellen und Perspektiven für eine lebenswerte Zukunft entwickeln.

 

In diesem Jahr bieten wir wieder eine Vielzahl naturkundlicher Exkursionen in die Natur an, bei denen Sie Gelegenheit haben, die artenreiche Tier- und Pflanzenwelt vor Ihrer Haustür kennen zu lernen. Wir freuen uns auf Sie und viele schöne gemeinsame Beobachtungen!

  

Wenn Sie sich vorstellen können für die Natur hier in Rottenacker aktiv zu werden, schauen Sie doch einmal bei unseren monatlichen Treffen vorbei. Weitere Informationen erhalten Sie beim Vorstand oder indem Sie über unser Kontaktformular mit uns in Verbindung treten.

Ausblick:

Berichte über Ausflüge und  Aktivitäten

Aktuelles zum Volksantrag "Ländle Leben Lassen"

Demokratie ist mühsam, manchmal auch mit Niederlagen verbunden. Eine solche erlebten wir am vergangenen Mittwoch mit unserem Volksantrag gegen den Flächenverbrauch. Gemeinsam mit über 20 anderen Organisationen hatten viele von uns im NABU Unterschriften gesammelt. Am Ende hatten wir 53.276 Unterschriften zusammen und damit über 10.000 Unterschriften mehr als eigentlich notwendig gewesen wären. Dennoch wurde unser Volksantrag am vergangenen Mittwoch von den Abgeordneten des Landtags von Baden-Württemberg mit großer Mehrheit abgelehnt. Wir wollten die Landesregierung in die Pflicht nehmen, damit sie ihr Versprechen aus dem Koalitionsvertrag, den Flächenverbrauch mittelfristig auf 2,5 Hektar pro Tag und bis 2035 auf Netto-Null zu reduzieren auch wirklich einlöst und diese Ziele verbindlich in ein Gesetz schreibt. Klar, uns war schon bewusst, dass es die eine Sache ist, ambitionierte Ziele in einen Koalitionsvertrag zu schreiben und eine andere Sache, sie dann auch wirklich in Realpolitik umzusetzen. Genau aus diesem Grund haben wir ja den Volksantrag gestartet, damit Grüne und CDU nicht vergessen, was sie uns zu Beginn der Legislatur versprochen hatten.

Die CDU wollte damals unbedingt am Regierungstisch bleiben und hat sich in den Koalitionsverhandlungen daher auf so manche Zugeständnisse eingelassen. Dabei war die Netto-Null bereits unter Günther Oettinger Teil des Regierungsprogramms. Jetzt, drei Jahre nach der letzten und zwei Jahre vor der nächsten Landtagswahl, ist von diesem Koalitionseifer der CDU nicht mehr viel übrig. Ich fokussiere mich hier vor allem auf die CDU, denn es waren vor allem ihr Fraktionsvorsitzender Manuel Hagel und Nicole Razavi, zuständige CDU-Ministerin für Bauen, Wohnen und Landesplanung, die sich partout nicht auf verbindliche Flächensparziele einlassen wollten. Die Zeit des Volksantrages war mit so manchen Kuriositäten verbunden: Der Fraktionsvorsitzende Manuel Hagel verwehrte uns – den fünf Landesvorsitzenden von NABU, BUND, LNV und von den beiden Bauernverbänden LBV und BLHV – ein Gespräch zum Thema. Bauministerin Nicole Razavi hatte intern schon klargemacht, dass sie keinem mit Flächensparzielen „kontaminierten Landesentwicklungsplan“ zustimmen werde, wie sie in der BNN zitiert wird. Bei den Grünen wiederum war es wie bei Karl Valentin: „Mögen hätten wir schon gewollt, aber dürfen haben wir uns nicht getraut.” Die Koalitionsräson verbiete eine einseitige Zustimmung der Grünen zum Volksantrag. Man habe daher mit der CDU hart um einen gemeinsamen Entschließungsantrag als Alternative zum Volksantrag gerungen.

Diesen Entschließungsantrag gab es dann auch. Er umfasst gerade einmal zwei Punkte: Boden sei wichtig und man möchte künftig einen stärkeren Fokus auf das Thema Flächensparen setzen und dies im Landesentwicklungsplan auch berücksichtigen. Auch ein Aktionsplan Flächensparen sei in Vorbereitung. Wie man hört, geht es darin vor allem darum, die Kommunen mit Fördermitteln zu ködern, ihnen Flächenmanager und Innenentwicklungsscouts an die Seite zu stellen, damit das Flächensparen attraktiver wird. Grundsätzlich nicht falsch, aber eben nicht ausreichend. Und wieder versucht die Koalition es mit Personal und Geld zu lösen. Personal und Geld, das – wie man als Naturschützer ja allenthalben lesen und hören darf – nicht mehr zur Verfügung steht. Also mal sehen, was aus diesem Aktionsplan wird und wie viel Mittel der Haushaltsgesetzgeber – also der Landtag, der den Volksantrag gerade abgelehnt hat – für genau diesen Aktionsplan in den Landeshaushalt einstellen wird. Bis September soll dieser Haushalt weitestgehend stehen. Der Aktionsplan wiederum ist unter den Ministerien noch nicht einmal fertig abgestimmt. Vermutlich wird er vor allem viel Prosa enthalten.

Nun denn: Stecken wir den Kopf in den Sand? Nein, natürlich nicht. Wie gesagt, Demokratie ist mühsam und manchmal eben auch frustrierend. Für den Erfolg braucht es politische Mehrheiten. Und selbstkritisch müssen wir zugeben, dass auch wir Verbände – mehr als 20 Organisationen wohlgemerkt – offenbar nicht in der Lage waren für dieses Thema 100-tausende von Unterschriften zu sammeln. Wir selbst haben beim Sammeln auf den Straßen des Landes ja gemerkt, dass sich zwar viele über den Flächenverbrauch aufregen, allzu scharfe Regeln wollen sie dann aber häufig doch nicht, denn es könnte ja auch sie, ihre Kinder oder ihren Arbeitsplatz betreffen. Im Trägerkreis werden wir uns nach der Sommerpause zusammensetzen und analysieren, wie es weitergeht und was wir beim nächsten Mal besser machen können.

Und noch etwas: Wenig ist mehr als gar nichts! Es ist nicht so, dass unser Volksantrag nichts bewirkt hätte. Sicherlich dürfen und müssen wir enttäuscht sein, angesichts des unwürdigen Umgangs des Landtags mit unserem Anliegen. Aber ganz gewiss wäre ohne unseren Volksantrag vom Thema Flächensparen in diesen angespannten Zeiten gar nichts mehr in den aktuellen Debatten um den Landesentwicklungsplan übriggeblieben. Wir bleiben auf jeden Fall dran und ganz sicherlich werden wir auch weiterhin nicht jedes Baugebiet, nicht jede Streuobstwiesenrodung und nicht jeden Straßenneubau einfach so hinnehmen.

Zum Abschluss: Dank an euch! Zum Abschluss möchte ich euch allen Danke sagen! Viele von euch haben sich bei der Sammlung von Unterschriften kräftig ins Zeug gelegt. Ihr habt Stände auf den Straßen gemacht. Seid von Haustür zu Haustür gegangen und habt in eurem Freundes- und Bekanntenkreis gesammelt. Dafür ein herzliches Dankeschön! Ich als Landesvorsitzender habe mich von euch in dieser Zeit immer sehr unterstützt gefühlt. Und bitte vergesst nicht: Jeder Kontakt und jedes Gespräch, das ihr beim Sammeln auf der Straße geführt habt, ist nicht umsonst gewesen! Jeder Kontakt hat dazu beigetragen, dass Menschen kurz innegehalten haben und über das Thema nachdenken. Vielleicht haben wir dabei auch wieder die ein oder andere Mitstreiterin, den ein oder anderen Mitstreiter für unsere Anliegen gewonnen. Darum heißt es: Dran bleiben, denn etwas Anderes bleibt uns im Naturschutz gar nicht übrig.

Bleibt zuversichtlich, munter und gesund!

Ich grüße euch herzlich und verabschiede mich demnächst schon in eine kleine Sommerpause. 

 

Euer

Johannes Enssle
NABU-Landesvorsitzender

Kinderferienprogramm

Foto:Dorothee Steiner
Foto:Dorothee Steiner

Wie faszinierend und nützlich Ohrwürmer sind, lernten 11 Mädchen und Jungen

beim NABU-Ferienprogramm kennen. Zunächst erfuhren die Kinder durch Bilder

und bei Spielen Interessantes über das Leben der kleinen Tiere und konnten

sie mit der Becherlupe genau beobachten. Da Ohrwürmer täglich unzählige

Läuse fressen, sind sie in unseren Gärten sehr nützlich, und so bastelte

jedes Kind ein Ohrwurm-Hotel für den eigenen Garten.

Vielen Dank für die Organisation und Durchführung an Dorothee Steiner.

Wanderung im Blütenmeer um Mössingen

Am Sonntag, 14. April machte sich um 9.30 Uhr eine Gruppe von 8 NABU-Mitgliedern auf den Weg nach Mössingen, um in das Blütenmeer der dortigen Streuobstwiesen einzutauchen. Startpunkt war beim NABU-Vogelschutzzentrum in Ziegelhütte. Obwohl das Zentrum an den Wochenenden nicht geöffnet hat, konnten wir uns doch einen Eindruck von der Anlage verschaffen. Unsere Wanderstrecke verlief entlang des „Mössinger Leisawegle“ und des „Mössinger Streuobstwegle“, teils am Waldrand, aber meist entlang der blühenden Streuobstwiesen. Abwechslung boten eine Herde Limousin-Rinder mit Kälbern, sehr anschauliche Info-Tafeln zum Streuobstbau, schöne Ausblicke auf die Stadt, den Albtrauf mit dem markanten Rossberg, ein Teich und eine Magerwiese mit Wacholderbüschen. Am meisten staunten wir jedoch über die rasend schnell erwachende Natur. Die Blütezeit der Kirschbäume neigte sich schon dem Ende zu, dafür standen nun Birnen, Zwetschgen, Äpfel und Walnuss in voller Blüte.

Zum Abschluss unserer Wandertour kehrten wir im „Cafe Pausa“ mit dem angegliederten Streuobstinfozentrum in der Stadtmitte ein.

Vogelfrühwanderung

Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt trafen sich am Sonntag, 21. April frühmorgens um 6.30 Uhr 14 unerschrockene Naturfreunde bei der Fetzermühle in Rottenacker. Von hier aus starteten wir, ausgerüstet mit Ferngläsern, in Begleitung der Vogelkundlerin Rita Ruf vom NABU Laupheim ins Rottenacker Ried „Bauernstöcke“, um dem Konzert der hier heimischen Vögel zu lauschen.

Während der 2-stündigen Wanderung entlang von Riedwiesen, Tümpeln, Wäldchen, dem Altwasser der Donau und einem kurzen Abstecher an die Donau konnte Frau Ruf uns auf die Stimmen von rund 20 Vogelarten – teilweise mit kleinen Merksätzen – aufmerksam machen. Mit viel Glück gelang es uns auch, diese Vögel im Gebüsch, den Baumkronen, im Wasser oder in der Luft zu erspähen. Neben den bekannteren Arten wie Amsel, Kohlmeise, Blaumeise, Star, Buchfink, Tauben lernten wir den Gesang von Heckenbraunelle, Goldammer, Stieglitz, Mönchsgrasmücke, Klappergrasmücke, Singdrossel, Wacholderdrossel oder Zilpzalp zu unterscheiden. Am Himmel konnten wir Buntspecht, Graureiher, Roten Milan, Graugänse oder Lachmöwen im Flug beobachten. Auf der Donau fielen neben den Stockenten auch Kolbenenten in ihrem markant gefärbten Federkleid auf. Am Altwasser der Donau hatte sich der Biber mit mehreren Rutschen seinen Weg gebahnt.

Nach der Wanderung konnten wir uns im NABU-Heim bei einem reichhaltigen Frühstück aufwärmen.

Einladung zur Jahreshauptversammlung an alle Mitglieder, am Natur- und Umweltschutz Interessierte und Förderer

am Freitag, 19. Januar 2024 um 19:30 Uhr

im Vereinsheim (Molkerei), Bogenstr. 17, 89616 Rottenacker

Tagesordnung:

1. Begrüßung

2. Tätigkeitsbericht

3. Kassenbericht

4. Bericht der Kassenprüfer

5. Entlastung

6. Wahlen

7. Jahresprogramm 2024

8. Kurzreferat Sabine Brandt (Leiterin der NABU-Bezirksgeschäftsstelle ADO)

9. Verschiedenes, Wünsche, Anregungen

                                              - kurze Pause -

 

            Multivisionsschau „Wilde Heimat“ von und mit Thomas Muth

           Er ist Mitglied der Gesellschaft für Naturfotografie(GDT) und beschäftigt sich schon seit                                         

           seiner Kindheit mit der heimischen Natur. Dabei widmet er seine Energie vor allem den        

           Tieren, die eher „heimlich“ leben und die man daher nur selten zu Gesicht bekommt.

            Mit der Multivisionsschau zeigt Thomas Muth überwiegend die Natur Oberschwabens und       

            der angrenzenden Schwäbischen Alb. Untermalt mit ruhiger Musik und originalen Natur-

            geräuschen ist „Wilde Heimat“ ein erlebnisreicher Spaziergang durch die 4 Jahreszeiten und    

            zeigt Einblicke in die Natur, die den allermeisten Menschen verborgen bleiben.

 

125 Jahre NABU – ein Grund zu feiern und Danke zu sagen!

2024 ist ein besonderes Jubiläumsjahr – denn der NABU wird 125 Jahre alt. Wir sagen Danke: unseren Mitgliedern, Ehrenamtlichen und Unterstützer*innen und allen Interessierten an der Naturschutzarbeit des NABU. Ohne dieses Engagement wäre der NABU nicht, was er heute ist: Anwalt für bedrohte Arten, Beschützer und Gestalter von Lebensräumen, Treiber einer naturverträglichen Energiewende, Experte für Ressourcenschonung, Gestalter für eine nachhaltige Zukunft, Fürsprecher für die Belange der Natur im politischen Diskurs – und nicht zuletzt der mitgliederstärkste Naturschutz- und Umweltverband Deutschlands. 125 Jahre sind ein Grund zu feiern – und gleichzeitig ein Auftrag, die Zukunft zu gestalten.

 

„Unser Dank gilt im Jubiläumsjahr ganz besonders unseren Ehrenamtlichen. Sie alle leisten jährlich rund drei Millionen Stunden gemeinnützige Arbeit, für Krötenzäune, Streuobstwiesen, Heckenpflege, Vogelschutz und vieles mehr – ein unverzichtbarer Beitrag zum Schutz unserer Natur.“
- NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger   

Volksantrag "Ländle leben lassen"

Im April 2023 startete die Kampagne zum Volksantrag „Ländle leben lassen – Flächenfraß stoppen“. Nach acht Monaten ist die Sammelphase nun erfolgreich abgeschlossen. Damit die unterzeichneten Formulare gültig sind, musste das Wahlrecht durch die Kommunen bestätigt werden. Nun ist es endlich soweit: Das Bündnis überreichte am Freitag, 01.03.2024 die gesammelten 51.000 Unterschriften an Landtagspräsidentin Muhterem Aras. Da das notwendige Quorum erreicht wurde, muss sich der Landtag mit den Anliegen auseinanderzusetzen und die Initiatoren anhören. Der Kampf gegen den Flächenfraß geht also in die nächste Runde.

Gute Bleibe für die Meise

Die ersten Gartenvorbereitungen im neuen Jahr stehen an. Wer seine gefiederten Freunde unterstützen möchte, sollte den Garten möglichst naturnah gestalten. Um zusätzlichen Wohnraum zu schaffen, bieten sich auch selbst gebaute Nisthilfen an.

Kohlmeisen rufen mit ihrem typischen Gesang den Frühling herbei. Das könnte man denken, wenn man derzeit im Freien genau hinhört. Tatsächlich aber beginnen Meise, Kleiber und Haussperling schon jetzt mit der Partner- und Quartiersuche. Leider ist der Wohnungsmarkt auch in der Vogelwelt angespannt. „In aufgeräumten Gärten fehlt es ihnen häufig an natürliche Niststätten und Nahrung“, sagt NABU-Ornithologe Stefan Bosch. „Daher sind naturnah gestaltete Gärten so wichtig. Hier können sich Vögel in und an Hecken und alten Obstbäumen verstecken und brüten. Beeren tragende Sträucher, Wiesen und insektenfreundliche Stauden sorgen ganzjährig für Futter.“

Last-Minute-Einzug

Wenn es im eigenen Garten an natürlichen Nistplätzen mangelt, lässt sich kurzfristig für Wohnraum sorgen: „Künstliche Nisthilfen sind für höhlenbrütende Vögel, wie Blau- und Kohlmeise, Kleiber, Haussperling, Hausrotschwanz oder Star, eine gute Alternative. Für die anstehende Saison kann man Nistkästen noch bis Anfang März aufhängen“, erklärt Bosch.

Damit die Nistkästen von den gefiederten Interessenten angenommen werden, müssen sie richtig aufgehängt werden und die Umgebung sollte möglichst naturnah sein. „Während der Brutzeit füttern die Eltern ihre Jungen ununterbrochen mit Insekten, vor allem mit proteinreichen Raupen. Weite Wege zum Buffet sind da hinderlich und können dazu führen, dass die Brut verhungert.“

Nisthilfen bauen:https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/helfen/nistkaesten/index.htm

Fertige Nistkästen erwerben: Email an mail@nabu-rottenacker.de oder Tel. 07393/4171

Aktuelles zum geplanten Baugebiet "Schwärze"

Das Genehmigungsverfahren zum Bebauungsplan "Schwärze" hat inzwischen mehrere Stufen durchlaufen. Die Beteiligung der Naturschutzverbände durch Stellungnahmen hat dazu geführt, dass der Vorhabensträger die Belange des Naturschutzes durch Plananpassungen und Ausgleichsmaßnahmen umfassender berücksichtigen muss. Dadurch konnte erreicht werden, dass wertvolle und naturschutzrechtlich geschützte Biotope/Lebensräume in`s Bewusstsein gerückt sind und jetzt nicht mehr regelwidrig vernichtet werden.

Jetzt wurde auch noch - aufgrund unserer Hinweise - eine weitere FFH-Mähwiese (Lebensraumtyp 6150) durch das Regierungspräsidium amtlich festgestellt. Das erfordert weitere Ausgleichsmaßnahmen, wenn überhaupt möglich.

Im Rahmen unserer umfassenden Auseinandersetzung mit dem Gebiet  sahen wir auch frühzeitig die bedeutende Rolle der "Schwärze" in ihrem jetzigen ökologischen Zustand für den in Zukunft geforderten Biotopverbund.

Wir warten nun das weitere Verfahren bzw. die Umplanungen ab und hoffen, dass der Schutz und Ausgleich überzeugen kann - das werden dann auch weiterhin die Fachleute von NABU, BUND und LNV bewerten.

Wir haben unsere Überzeugung und unseren satzungsgemäßen Auftrag hoffentlich ausreichend vertreten und wollen auch im Sinne einer Vielzahl unserer Mitglieder zukünftig unsere gefährdeten Ökosysteme engagiert verteidigen.

LANDSCHAFT BEWAHREN STATT ZUKUNFT VERBAUEN

Pro Tag gehen in Baden-Württemberg fünf bis sechs Hektar Wiesen, Wälder und Felder für Siedlungs- und Verkehrsflächen verloren. Das heißt, unsere letzten beiden Generationen haben so viel Freifläche beansprucht wie die vorherigen 80 Generationen zusammen.Die stetig voranschreitende Flächenversiegelung ist eines der größten Natur- und Umweltprobleme in unserem Bundesland. Jeder neu versiegelte Quadratmeter bedeutet den unwiederbringlichen Verlust von Böden zur Lebensmittelproduktion, von Landschaften, Lebensräumen und Biotopen. Dadurch werden das  Artensterben und die Klimaproblematik massiv verschärft.

Deshalb hat ein breites Bündnis aus 15 Organisationen, darunter neben dem NABU z.B. verschiedene Landwirtschaftsverbände, der Landesjagdverband, der Schwäbische Albverein, der Deutsche Alpenverein und der Landesnaturschutzverband, einen Volksantrag an den Landtag gerichtet: Stoppen wir den Flächenfraß in Baden-Württemberg. Darin werden unsere Volksvertreter aufgefordert, durch verschiedene Maßnahmen den Flächenverbrauch zunächst auf 2,5 Hektar pro Tag und bis 2035 auf Netto-Null zu reduzieren.

 

Ihre Stimme zählt!

 

Sie können sich näher informieren unter www.laendle-leben-lassen.de

Unterschriften-Formulare erhalten Sie auch unter mail@nabu-rottenacker.de

Impressionen aus der "Schwärze"

Soll dieses herrliche, wertvolle Naturidyll wirklich durch ein Baugebiet zerstört werden?

 

Schauen Sie und entscheiden Sie selbst!

Baugebiet "Schwärze" in Rottenacker

Wir möchten uns noch herzlich bei allen Teilnehmern an unserer Online-Diskussion am 09. Dezember 2021 herzlich bedanken. Besonderer Dank gilt Frau Sabine Brandt, die uns mit ihrer Präsentation die schützenswerten Besonderheiten der dort liegenden Streuobstwiese sowie der Blühwiese aufzeigen und erklären konnte.

Herzlichen Dank für die informative Veranstaltung.

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Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger von Rottenacker,

 

im Folgenden möchten wir erläutern, welche Gründe uns bewogen haben sowohl den Bebauungsplan „Schwärze“ als auch den zugehörigen Flächennutzungsplan abzulehnen. Unsere Argumentation beruht auf den Grundsätzen des Naturschutzes, der Vermeidung des ungezügelten Flächenverbrauchs und der sinnvollen und zukunftsorientierten Entwicklung einer Kommune mit und für ihre Einwohner.

 

Die Aufstellung eines Bebauungsplanes erfolgt normalerweise nach den Vorgaben der Landesentwicklungsplanung, des Regionalplans und des Flächennutzungsplans und nicht umgekehrt wie in diesem Falle. Wesentlich ist doch die Frage: Wie soll sich die Kommune entwickeln und wie kann eine attraktive und für die heutigen und zukünftigen Bewohner*innen angenehme Ortschaft gestaltet werden? Wir favorisieren den Grundsatz Innenentwicklung vor Außenentwicklung. Dabei sind aus unserer Sicht zuerst die innerorts vorhandenen und teils schon erschlossenen Grundstücke zu bebauen. Nach einer Ermittlung durch örtliche Naturschützer sind dies 83 Baugrundstücke. Bei der angegebenen Entwicklung der Bevölkerungszahl von zusätzlichen 37 Einwohnern bis zum Jahr 2035 wären diese Baugrundstücke wohl ausreichend.

 

Für die knapp 3 ha große Baufläche im Baugebiet „Schwärze“ sollen eine einzigartige Blühwiese und ein wertvoller Streuobstbestand geopfert werden. Beide Flächen bieten eine außergewöhnliche Artenvielfalt an Tieren und Pflanzen, die man mittlerweile nur noch selten antrifft. Nach dem Biodiversitätsstärkungsgesetz des Landes Baden-Württemberg stehen Streuobst­wiesen seit Juli 2020 unter besonderem Schutz. Eine Abholzung von (hier 28) Streuobstbäumen darf nur in Ausnahmefällen mit einer Sondergenehmigung vorgenommen werden. Die untere Naturschutzbehörde muss vor der Abholzung das öffentliche Interesse gegen die Schäden an der Natur abwägen.

 

Wir werden darum kämpfen, dass das ökologisch sehr wertvolle Areal erhalten wird.

 

Als Ausgleich für die Umwidmung der ca. 3 ha großen, seit langem bestehenden Streuobstwiese und der Mähwiese hat die Gemeinde im Bebauungsplan lediglich eine Fläche von 1,26 ha, also nur 42%, vorgesehen.

 Dies kritisieren wir als nicht verhältnismäßig.

 

Die Neupflanzung einzelner Streuobstbäume und der Erhalt von Einzelbäumen in Gärten oder an Straßenrändern kann den Wegfall einer intakten Streuobstwiese (und damit einem ganzheitlichen Lebensraum für Tiere und Pflanzen) ökologisch nicht kompensieren.

 

Darüber hinaus hat das Land BW die Kommunen verpflichtet, bis 2030 15 % ihrer Offenlandflächen dem Biotopverbund zur Verfügung zu stellen. Die Streuobstbestände im Baugebiet „Schwärze“ bilden zusammen mit den südlich liegenden Streuobstbeständen eine Kernfläche im Biotopverbund trocken-feuchter Standorte. Dieser Biotopverbund darf keinesfalls durchschnitten werden. Eine Bebauung des Gebietes widerspricht den Forderungen des Landes und muss deshalb abgelehnt werden.

 

Uns ist sehr wohl bewusst, dass die Erweiterungspläne der Fa. Liebherr in der Region eine Goldgräberstimmung hervorrufen und die Kommunen zügig Baugebiete ausweisen wollen. Wir halten es für dringend erforderlich, dass der Regionalverband in einer konzertierten Aktion mit den Gemeinden nahe der neuen Liebherr-Fabrik die Ausweisung von Baugebieten koordiniert. Dabei kann es nicht sein, dass vielfach Bauflächen ausgewiesen werden und gleichzeitig die letzten Reste unserer schönen und artenreichen Natur zerstört werden. Eine koordinierte Planung, auch unter den Aspekten des Klimaschutzes mit nachhaltiger Energieversorgung muss anstatt Einzelausweisungen der Kommunen regional durchgeführt werden.

 

Ein genaues Abwägen, ob und wo in einer Gemeinde gebaut wird, sind wir alle uns und unseren

Kindern und Enkeln schuldig.

 

Für Fragen und ein klärendes Gespräch stehen wir gerne zur Verfügung. Deshalb laden wir Sie zu einem Online-Austausch am 09.12.2021 ab 19:00 via „Zoom“ ein. Dabei möchten wir Ihnen die Position der Naturschutzverbände erläutern und mit Ihnen diskutieren.

 

Zoom Konferenz Thema: Baugebiet Schwärze in Rottenacker

Donnerstag, 09.Dez.2021

Einwahl ab 18:45, Beginn 19:00 Uhr

  

Über diesen Link können Sie dem Zoom-Meeting beitreten: https://us02web.zoom.us/j/85344605683.

Die Meeting-ID lautet: 853 4460 5683

Meetingkenncode: 661099

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Thaddäus Bamberger                        Sabine Brandt                                             Jana  Slave

Sprecher LNV-Arbeitskreis                                                      Leiterin der NABU Bezirksgeschäftsstelle                                   Geschäftsführerin BUND-Regionalverband

Ulm/Alb-Donau-Kreis                                                                Allgäu-Donau-Oberschwaben                                                        Donau-Iller

 

Kontaktadressen:

 BUND-Geschäftsstelle Ulm Pfauengasse 28, Tel.: 0731 66695, E-Mail: bund.ulm@bund.net,

 NABU Geschäftsstelle Allgäu-Donau-Oberschwaben Leibnizstraße 26, Laupheim,

 Tel: +49 176 47636052 E-Mail: sabine.brandt@NABU-BW.de