Gute Bleibe für die Meise

Die ersten Gartenvorbereitungen im neuen Jahr stehen an. Wer seine gefiederten Freunde unterstützen möchte, sollte den Garten möglichst naturnah gestalten. Um zusätzlichen Wohnraum zu schaffen, bieten sich auch selbst gebaute Nisthilfen an.

Kohlmeisen rufen mit ihrem typischen Gesang den Frühling herbei. Das könnte man denken, wenn man derzeit im Freien genau hinhört. Tatsächlich aber beginnen Meise, Kleiber und Haussperling schon jetzt mit der Partner- und Quartiersuche. Leider ist der Wohnungsmarkt auch in der Vogelwelt angespannt. „In aufgeräumten Gärten fehlt es ihnen häufig an natürliche Niststätten und Nahrung“, sagt NABU-Ornithologe Stefan Bosch. „Daher sind naturnah gestaltete Gärten so wichtig. Hier können sich Vögel in und an Hecken und alten Obstbäumen verstecken und brüten. Beeren tragende Sträucher, Wiesen und insektenfreundliche Stauden sorgen ganzjährig für Futter.“

Last-Minute-Einzug

Wenn es im eigenen Garten an natürlichen Nistplätzen mangelt, lässt sich kurzfristig für Wohnraum sorgen: „Künstliche Nisthilfen sind für höhlenbrütende Vögel, wie Blau- und Kohlmeise, Kleiber, Haussperling, Hausrotschwanz oder Star, eine gute Alternative. Für die anstehende Saison kann man Nistkästen noch bis Anfang März aufhängen“, erklärt Bosch.

Damit die Nistkästen von den gefiederten Interessenten angenommen werden, müssen sie richtig aufgehängt werden und die Umgebung sollte möglichst naturnah sein. „Während der Brutzeit füttern die Eltern ihre Jungen ununterbrochen mit Insekten, vor allem mit proteinreichen Raupen. Weite Wege zum Buffet sind da hinderlich und können dazu führen, dass die Brut verhungert.“

Nisthilfen bauen:https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/helfen/nistkaesten/index.htm

Fertige Nistkästen erwerben: Email an mail@nabu-rottenacker.de oder Tel. 07393/4171

Vogelfrühwanderung

Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt trafen sich am Sonntag, 21. April frühmorgens um 6.30 Uhr 14 unerschrockene Naturfreunde bei der Fetzermühle in Rottenacker. Von hier aus starteten wir, ausgerüstet mit Ferngläsern, in Begleitung der Vogelkundlerin Rita Ruf vom NABU Laupheim ins Rottenacker Ried „Bauernstöcke“, um dem Konzert der hier heimischen Vögel zu lauschen.

Während der 2-stündigen Wanderung entlang von Riedwiesen, Tümpeln, Wäldchen, dem Altwasser der Donau und einem kurzen Abstecher an die Donau konnte Frau Ruf uns auf die Stimmen von rund 20 Vogelarten – teilweise mit kleinen Merksätzen – aufmerksam machen. Mit viel Glück gelang es uns auch, diese Vögel im Gebüsch, den Baumkronen, im Wasser oder in der Luft zu erspähen. Neben den bekannteren Arten wie Amsel, Kohlmeise, Blaumeise, Star, Buchfink, Tauben lernten wir den Gesang von Heckenbraunelle, Goldammer, Stieglitz, Mönchsgrasmücke, Klappergrasmücke, Singdrossel, Wacholderdrossel oder Zilpzalp zu unterscheiden. Am Himmel konnten wir Buntspecht, Graureiher, Roten Milan, Graugänse oder Lachmöwen im Flug beobachten. Auf der Donau fielen neben den Stockenten auch Kolbenenten in ihrem markant gefärbten Federkleid auf. Am Altwasser der Donau hatte sich der Biber mit mehreren Rutschen seinen Weg gebahnt.

Nach der Wanderung konnten wir uns im NABU-Heim bei einem reichhaltigen Frühstück aufwärmen.

Wanderung im Blütenmeer um Mössingen

Am Sonntag, 14. April machte sich um 9.30 Uhr eine Gruppe von 8 NABU-Mitgliedern auf den Weg nach Mössingen, um in das Blütenmeer der dortigen Streuobstwiesen einzutauchen. Startpunkt war beim NABU-Vogelschutzzentrum in Ziegelhütte. Obwohl das Zentrum an den Wochenenden nicht geöffnet hat, konnten wir uns doch einen Eindruck von der Anlage verschaffen. Unsere Wanderstrecke verlief entlang des „Mössinger Leisawegle“ und des „Mössinger Streuobstwegle“, teils am Waldrand, aber meist entlang der blühenden Streuobstwiesen. Abwechslung boten eine Herde Limousin-Rinder mit Kälbern, sehr anschauliche Info-Tafeln zum Streuobstbau, schöne Ausblicke auf die Stadt, den Albtrauf mit dem markanten Rossberg, ein Teich und eine Magerwiese mit Wacholderbüschen. Am meisten staunten wir jedoch über die rasend schnell erwachende Natur. Die Blütezeit der Kirschbäume neigte sich schon dem Ende zu, dafür standen nun Birnen, Zwetschgen, Äpfel und Walnuss in voller Blüte.

Zum Abschluss unserer Wandertour kehrten wir im „Cafe Pausa“ mit dem angegliederten Streuobstinfozentrum in der Stadtmitte ein.

Kinderferienprogramm

Foto:Dorothee Steiner
Foto:Dorothee Steiner

Wie faszinierend und nützlich Ohrwürmer sind, lernten 11 Mädchen und Jungen

beim NABU-Ferienprogramm kennen. Zunächst erfuhren die Kinder durch Bilder

und bei Spielen Interessantes über das Leben der kleinen Tiere und konnten

sie mit der Becherlupe genau beobachten. Da Ohrwürmer täglich unzählige

Läuse fressen, sind sie in unseren Gärten sehr nützlich, und so bastelte

jedes Kind ein Ohrwurm-Hotel für den eigenen Garten.

Vielen Dank für die Organisation und Durchführung an Dorothee Steiner.

125 Jahre NABU – ein Grund zu feiern und Danke zu sagen!

2024 ist ein besonderes Jubiläumsjahr – denn der NABU wird 125 Jahre alt. Wir sagen Danke: unseren Mitgliedern, Ehrenamtlichen und Unterstützer*innen und allen Interessierten an der Naturschutzarbeit des NABU. Ohne dieses Engagement wäre der NABU nicht, was er heute ist: Anwalt für bedrohte Arten, Beschützer und Gestalter von Lebensräumen, Treiber einer naturverträglichen Energiewende, Experte für Ressourcenschonung, Gestalter für eine nachhaltige Zukunft, Fürsprecher für die Belange der Natur im politischen Diskurs – und nicht zuletzt der mitgliederstärkste Naturschutz- und Umweltverband Deutschlands. 125 Jahre sind ein Grund zu feiern – und gleichzeitig ein Auftrag, die Zukunft zu gestalten.

 

„Unser Dank gilt im Jubiläumsjahr ganz besonders unseren Ehrenamtlichen. Sie alle leisten jährlich rund drei Millionen Stunden gemeinnützige Arbeit, für Krötenzäune, Streuobstwiesen, Heckenpflege, Vogelschutz und vieles mehr – ein unverzichtbarer Beitrag zum Schutz unserer Natur.“
- NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger   

Volksantrag "Ländle leben lassen"

Im April 2023 startete die Kampagne zum Volksantrag „Ländle leben lassen – Flächenfraß stoppen“. Nach acht Monaten ist die Sammelphase nun erfolgreich abgeschlossen. Damit die unterzeichneten Formulare gültig sind, musste das Wahlrecht durch die Kommunen bestätigt werden. Nun ist es endlich soweit: Das Bündnis überreichte am Freitag, 01.03.2024 die gesammelten 51.000 Unterschriften an Landtagspräsidentin Muhterem Aras. Da das notwendige Quorum erreicht wurde, muss sich der Landtag mit den Anliegen auseinanderzusetzen und die Initiatoren anhören. Der Kampf gegen den Flächenfraß geht also in die nächste Runde.

LANDSCHAFT BEWAHREN STATT ZUKUNFT VERBAUEN

Pro Tag gehen in Baden-Württemberg fünf bis sechs Hektar Wiesen, Wälder und Felder für Siedlungs- und Verkehrsflächen verloren. Das heißt, unsere letzten beiden Generationen haben so viel Freifläche beansprucht wie die vorherigen 80 Generationen zusammen.Die stetig voranschreitende Flächenversiegelung ist eines der größten Natur- und Umweltprobleme in unserem Bundesland. Jeder neu versiegelte Quadratmeter bedeutet den unwiederbringlichen Verlust von Böden zur Lebensmittelproduktion, von Landschaften, Lebensräumen und Biotopen. Dadurch werden das  Artensterben und die Klimaproblematik massiv verschärft.

Deshalb hat ein breites Bündnis aus 15 Organisationen, darunter neben dem NABU z.B. verschiedene Landwirtschaftsverbände, der Landesjagdverband, der Schwäbische Albverein, der Deutsche Alpenverein und der Landesnaturschutzverband, einen Volksantrag an den Landtag gerichtet: Stoppen wir den Flächenfraß in Baden-Württemberg. Darin werden unsere Volksvertreter aufgefordert, durch verschiedene Maßnahmen den Flächenverbrauch zunächst auf 2,5 Hektar pro Tag und bis 2035 auf Netto-Null zu reduzieren.

 

Ihre Stimme zählt!

 

Sie können sich näher informieren unter www.laendle-leben-lassen.de

Unterschriften-Formulare erhalten Sie auch unter mail@nabu-rottenacker.de